REBEL FESTIVAL mit Berlin Blackouts, The Wolves, N.T.Ä., White Sparrows, Babette and her Clone

20.04.2024 Darmstadt - BKS

KONZERTBERICHTE

Marco Capgras

5/15/2024

Babette and her clone, Rebel Festival, Sängerin, Darmstadt
Babette and her clone, Rebel Festival, Sängerin, Darmstadt

Die Darmstadt City Rebels haben erneut ein Festival für den guten Zweck organisiert. Der Erlös des Abends ging auch diesmal an die Sea Punks! Gute Sache! Und ja, das klingt soweit auch erstmal ganz vernünftig. Das kann man allerdings ganz und gar nicht über den Verlauf des Abends sagen...Der Mist fing schon damit an, dass BABETTE AND HER CLONE als Opener gespielt hat. Hmmm...obwohl....eigentlich war das ganz gut so, denn so kamen die ganzen "Konzertspätkommer" des Festivals nicht in den Genuss ihrer großartigen Show. Ätschi! Eine Sache ging mir jedoch nicht aus dem Kopf, während Babette auf, vor und unter der Bühne rumhüpfte: "Warum hat ihr noch niemand mitgeteilt, dass es mittlerweile so etwas wie Funkmikros gibt, damit man nicht ständig überall mit dem Kabel hängen bleibt?!" Ich werde die ganze Sache weiter verfolgen...

Danach waren die White Sparrows dran. Mit ihrem melodischem Midtempo-Punk auch keine Unbekannten mehr. Bis auf die Tatsache, dass die Sparrows für meinen Geschmack manchmal etwas mehr aufs Gaspedal drücken dürften, war das ein feiner Auftritt. Die Spatzen hätten an diesem Abend auf jeden Fall ein bisschen mehr Publikum verdient gehabt. Und da wären wir auch bei einem Kritikpunkt, den ich am Rebel Festival habe: Es fängt einfach deutlich zu früh an! Als Punk noch 'ne Jugendbewegung war, da war das ja kein Problem, aber die traurige Wahrheit ist, dass ein Punkkonzert mittlerweile zu 80% aus alten Säckinnen und Säcken besteht, die entweder nicht so schnell von der Couch hoch kommen oder ihre Kids betreut kriegen müssen. Da sollten sich die Veranstalter auf jeden Fall mehr nach ihrem Publikum richten.

Von N.T.Ä. hatte ich schon öfter mal gelesen, aber bis dato keinen blassen Schimmer, was die eigentlich so treiben. Jetzt weiß ich es: melodischer Streetpunk mit einer wütenden Sängerin, die euch allein mit ihren Blicken erschaudern lassen kann! Manchmal entdeckt man aber auch ein klitzekleines Lächeln in ihrem Gesicht, was erahnen lässt, dass ihr das, was sie da gerade so macht, 'ne Menge Spaß bereitet. Dem Schreiber dieser Zeilen macht es für gewöhnlich zwar mehr Spaß zu meckern, aber bei dieser Band fällt es ihm recht schwer, das zu tun. Fuck! Scheiß Festival!

Apropos Scheiße: Darmstadt verliert am heutigen Abend seine allerbesteste Punk´n Roll Band. Echt 'ne traurige Angelegenheit, denn gefühlt waren The Wolves schon immer da. Noch trauriger und überflüssiger macht es die Tatsache, dass die Männers es halt einfach immer noch können und dem Publikum auch nach längerer Abstinenz noch so in den Arsch treten, als wären sie noch 20 Jahre jünger. Volles Brett in die Magengrube! Irgendjemand muss ihnen mal bei 'nem Glas Jägermeister verklickern, dass sie noch ein paar Jährchen weitermachen sollten! Vielleicht mache ich das morgen!

Nachdem die Tränen des Abschieds halbwegs getrocknet waren, spielten die Berlin Blackouts auf der Bühne. Am liebsten wäre ich ja schon um 20 Uhr wieder heim gegangen (alter Sack und so), aber ich hatte dummerweise versprochen, Fotos vom heutigen Festivalabend zu machen. Am Ende aber selbes Spiel wie bei N.T.Ä.: Ich kannte sie nicht und hatte auch gar keinen Bock sie kennenzulernen. Irgendwie so "77er-Punkrock-Social Distortion meets The Clash"-Quatsch! Wär ich lieber mal heim gegangen, denn jetzt muss ich erneut kleinlaut zugeben, dass die Berliner schon mega geil waren. Aber jetzt ist auch mal Schluss mit dieser Euphorie!

Am Ende noch ein paar wichtige Kritikpunkte am Rebel Festival:
1.) Die Tatsache, dass ich keinen Schnaps mehr trinke, hat mich daran gehindert, mal am Glücksrad drehen zu dürfen. Aha, die Veranstalter wollen also nur den Alkoholikern ihren Spaß gönnen. Bier und Colatrinker scheinen hier nur Besucher zweiter Klasse zu sein! Voll durchschaut!
2.) Same same für die Tombola! Ich hätte gerne die 2 Tickets für das "Golden Leaves Festival" gewonnen, aber nein, hat natürlich irgendwer anderes bekommen. Schiebung!

Da müssen die Veranstalter im nächsten Jahr dann bitte nochmal an der ein oder anderen Stellschraube drehen. Ich bin am Start!

Rebel Festival